In den ersten Wochen transportierte und lagerte ich mein GSO ohne jeglichen Schutz. Natürlich wurde der Tubus beim Transport auf weiche Unterlagen gebettet. Aber das Ein- und Ausladen war immer ein Balance Akt, ja nirgends anstoßen. Irgendwann kam mir die Idee eine Transportkiste für den Tubus zu bauen. Eine kleine Skizze mit Maßen findet ihr hier. So eine Transportkiste hat zwei Vorteile, sie schützt den Tubus beim Transport und bei der Lagerung (gegen Staub etc).
Eines der großen Probleme von Newton Teleskopen sind die Auskühlzeiten der Hauptspiegel. Solange ein Hauptspiegel nicht ausgekühlt ist, leidet die Abbildungsqualität darunter. In der Regel kann man bei einem 10“ Hauptspiegel 30 bis 45min warten bis dieser ohne Hilfsmittel ausgekühlt ist. Diese Wartezeit versucht man dadurch zu verkürzen, dass der Hauptspiegel aktiv mit kalter Luft angeblasen wird. Dieses Thema wurde in letzter Zeit häufig diskutiert und eine Lösung erscheint diesbezüglich die Beste zu sein. Es handelt sich hierbei um die Querbelüftung. Von einer Seite des Tubus wird knapp über dem Hauptspiegel kalte Luft eingeblasen und auf der gegenüberliegenden Seite wird die erwärmte Luft abgesaugt. Dadurch findet ein schneller Wärmeaustausch zwischen der Luft und dem Hauptspiegel statt. Das alles erfolgt aktiv über Lüfter und das ist meiner Meinung nach auch der große Nachteil dieser Methode. Es werden mind. 2 Lüfter benötigt (es gibt Konstruktionen die verwenden fünf Lüfter), mit allen was das an Konsequenzen nach sich zieht, erhöhter Strombedarf, Lärm und nicht zu vergessen der Tubus wird in seinen statischen Eigenschaften geschwächt.
Während der Beobachtung ist es manchmal erforderlich das Okular zu wechseln oder die Beobachtungshöhe zu änderen. Durch die zu kleinen Deklinationsräder, ist das GSO diesbezüglich recht empfindlich und kommt schnell aus der Balance. Um dieser Empfindlichkeit entgegen zu wirken habe ich einen Magneten auf dem metallischen Tubus angebracht. Dieser Magnet hat ein Gewicht von ca. 1,5kg. Während der Beobachtung gleiche ich dadurch sehr schnell Ungleichgewichtssituationen aus. Das ist so unkompliziert einfach, dass ich noch nicht einmal die Beobachtung unterbrechen muß.
Den Magneten habe ich mit Filz umwickelt damit keine Kratzer auf den Tubus gelangen. Leider ist mir genau das passiert, ich hatte den Magneten irgendwann einmal ungünstig abgelegt, so dass Metallspäne haften blieb. Diese Metallspäne habe ich erst bemerkt als der Tubus auffällig zerkratzt war. Ich habe die Metallspäne zwar entfernt aber das Kind ist schon in den Brunnen gefallen. Ich werde den Tubus irgendwann streichen müssen.
Um die Reflektionen im Tubus zu verringern habe ich die Innenfläche des Tubus mit Veloursfolie (Alkor DecoDesign Klebefolie, Rolle, 1 m lang, 45 cm breit, Typ Velours, schwarz gekauft bei Praktiker, Nummer 780030, Strichcode-Nummer ist 4-006765-780030, danke Stephan :-) ). ausgekleidet. Ich habe dazu ganz normale Veloursfolie aus dem Baumarkt verwendet. Viele empfehlen die DeCe Fix Veloursfolie, diese soll angeblich weniger fusseln. Aber auch die Baumarktfolie fusselt nicht, wenn vor dem Einbau die Veloursfolie gebürstet und anschließend abgesaugt wird. Alle losen Bestandteile werden so entfernt. Vor dem Einkauf ist die benötigte Menge Veloursfolie zu bestimmen (PI*95cm*Tubuslänge). Schnittverluste sind dabei mit 5% bis 10% einzuplanen. Die Hauptspiegelzelle muss ausgebaut und an einen sicheren Ort gebracht werden. Dort wird sie zum Schutz gegen Staub mit einem Tuch abgedeckt. Wer will kann auch die Fangspiegelspinne ausbauen. Ich habe die Spinne nicht ausgebaut sondern Veloursfolie passend zugeschnitten und eingeklebt.
Als ich die Hauptspiegelzelle zum ersten mal ausbaute, ergab sich für mich die Gelegenheit die Befestigung der Deklinationsräder genauer zu begutachten. Zu meinem Entsetzen musste ich feststellen das die Mutter lose war. Vermutlich hatte sich die Mutter im Laufe der Zeit von selbst gelöst. Es war nur eine Frage der Zeit bis diese Mutter auf den Hauptspiegel fallen würde. Ich änderte darauf hin die Befestigung der Deklinationsräder. Zunächst verwendete ich längere Schrauben die ich diesmal von Innen nach Außen steckte. Von Außen stecke ich auf die Schrauben große Unterlegscheiben. Die Unterlegscheiben sollen verhindern das die empfindlichen Plastikräder zu stark beansprucht werden. Sollte die Mutter zu fest angezogen werden, besteht die Gefahr das die Plastikteile brechen. Von außen wurde dann die Mutter aufgeschraubt und mit einer weiteren Mutter gekontert. In den neuen Versionen der GSO Dobsons werden die Höhenräder mit zwei Schrauben befestigt, dass ist prinzipiell besser als die alte Methode. Sind beim alten GSO die Schrauben nicht fest genug angezogen geben die Deklinationsräder nach und verdrehen sich am Tubus. Beim Beobachten federt der Tubus dann immer leicht zurück, es muss also immer leicht übersteuert werden. Das Problem kann durch festes anziehen der Schrauben/Muttern gelöst werden. Allerdings besteht dann die Gefahr das die Plastikräder beschädigt werden. Mit den Unterlegscheiben kann eine Beschädigung nicht zu 100% Prozent ausgeschlossen werden (auch hier kann man die Mutter so fest anziehen das jedes Plastik bricht) aber die Möglichkeit wird deutlich verringert.