Erst seit kurzem widme ich intensiver der Möglichkeit, meine Beobachtungen am Teleskop zeichnerisch wiederzugeben. Es ist nicht so einfach an einem Dobson zu zeichnen, fehlt einem doch die Möglichkeit das Objekt durch eine automatische Nachführung stets im Gesichtsfeld zu behalten.
Es ist daher notwendig seine Utensilien in gewissen Abständen abzulegen und das Teleskop nachzuführen. Das geschieht um so häufiger, je höher die Vergrößerung ist. Weitwinkelokulare können diesen Effekt zum Teil wieder ausgleichen aber nicht verhindern. Deshalb bin ich stets bemüht meine Ausrüstung technisch zu verfeinern, so hilft z.B. eine Lampe die auf der Stirn getragen wird erheblich. Nur sind solche Lampe selten mit Rotlicht erhältlich, Umbauarbeiten sind dann notwendig.
Als Unterlage verwende ich ein Zeichenklemmbrett. Ich habe immer mehrere Blätter gleichzeitig eingeklemmt. Komplette Fehlversuche können so schnell gegen ein neues Blatt ersetzt werden. Die fertige Zeichnung stecke ich hinter den Haufen als letztes Blatt. Das Papier und die Zeichnung wird dadurch gegen Feuchtigkeit und Knicke geschützt. Ich zeichne auf weißem Papier mit einem relativ weichen Bleistift.
Hellere Sterne werden als große Punkte auf dem Blatt markiert, kleinere entsprechend abgestuft. Ich versuche anhand der hellen Sterne die Struktur und die Anordnung des Sternhaufens abzustecken. Bin ich mit der Anordnung zufrieden, gehe ich dazu über die schwächeren Sterne einzuzeichnen. Bisher habe ich noch keinen Nebel gezeichnet und kann nicht sagen ob diese Methode auch an diesen Objekten funktioniert. Prinzipiell denke ich, müsste es aber keinen großen Unterschied ausmachen.
Die Skizze wird dann auf schwarzen Karton übertragen. Ich verwende starken Karton, die Zeichnungen sind dann etwas geschützter. Um die Skizze auf den Karton zu übertragen steche ich die Positionen der Sterne mit einer Nadel aus. Die Skizze lege ich dann auf den Karton und fixieren beide Blätter so das sie nicht mehr verrutschen. Das Zeichenbrette leistet auch hierbei gute Dienste.
Die Positionen der Sterne werden dann mit einem Gel-Stift durch die Nadellöcher übertragen. Wichtig hierbei ist es einen Gel-Stift zu verwenden der auch gut fließt, damit eine deutliche Markierung auf den Karton zurückbleibt. Gute Erfahrungen habe ich mit folgende Stiften gemacht „edding 2185 crystaljelly“ und „Hybrid Gel Grip K118“. Für aufgehellte Regionen, nebelartige Strukturen und ähnliches, verwende ich „Faber –Castell Polychromos“ Stifte. Diese Stifte gibt es in guten Bastelgeschäften auch einzeln zu kaufen. Im übrigen hindert einen niemand daran auch etwas Farbe, als nur weiß, ins Spiel zu bringen. Aber Farbsehen beginnt erst bei großen Teleskopöffnungen. Vielleicht habe ich die Möglichkeit ein paar farbige Stifte zu kaufen wenn mein 15“ Dobson fertig ist.
Bevor das Blatt zur weiteren Bearbeitung abgenommen wird, vergewissere ich mich immer, dass alle Sterne übertragen worden sind. Ein Nachträgliches auflegen der Skizze auf den Karton geht in der Regel schief, da die Positionen nicht mehr in Deckung zu bringen sind. Die Punkte auf dem Karton werden dann entsprechend der Größe auf der Skizze mit einem Gel-Stift nachgezeichnet. Nur noch Beschriftung und Datum und die Zeichnung ist fertig.
Ich möchte nicht versäumen, mich an dieser Stelle beim Sternfreund Peter Simmen zu bedanken, der mich mit seiner zeichnerischen Erfahrung und Geduld tatkräftig unterstützt hat.