von Dieter Woschke
Was ist zu tun - ein Überblick
Vorweg - dies ist keine Arbeit zwischen Abendessen und Tagesschau - um trotzdem einen kurzen Überblick zu bekommen, hier ein kurzer Abriss der Arbeiten:
- Die Fangspiegelspinne muss um 3,2 mm vom Okular weg versetzt werden. Wurde die vierarmige Spinne nicht selbst nachgerüstet und dabei ein Offset berücksichtigt, so muss ein Loch aufgebohrt werden und zwei Löcher zu Langlöchern verlängert werden. Dazu muss der Fangspiegel ausgebaut werden; der Hauptspiegel sollte sicherheitshalber ebenfalls ausgebaut werden. Wer eine zusätzliche Hilfe zum Halten des Tubus hat, kann den Tubus während der Bohr- und Feilarbeiten auch auf einen ausreichen großen Tisch legen um sich den Ausbau des Hauptspiegels zu ersparen. Der eigentliche Versatz der Fangspiegelspinne nimmt nur wenig Zeit in Anspruch.
- Der Fangspiegel muss zusätzlich um 3,2 mm zum Hautspiegel montiert bzw. justiert werden. Die Einstellung dieses Offsets erfolgt über eine Fangspiegelmaske und nimmt in etwa die Zeit einer normalen Newtonjustage mit einem Justierlaser in Anspruch.
Was bringt ein Offset?
Vorweggestellt - ein Offset, gelegentlich auch Fangspiegelversatz genannt, verändert weder die Schärfe noch den Kontrast eines Newtonteleskops.. Bei allen Beobachtungssituationen, die ein größt mögliches Bildfeld nutzen, bewirkt ein berücksichtigter Offset eine bessere Bildfeldausleuchtung.
Eine optimale Bildfeldausleuchtung kann wichtig sein, wenn ....
fokal im Kleinbildformat fotografiert wird
mit einem besonders weitwinkligen Okular beobachtet wird
man gelegentlich von einen freundlichen Sternfreund ein besonders weitwinkliges Okular geliehen bekommt
Die Berücksichtigung eines Offset ist allerdings nur bei Newtonsystemen mit einem Öffnungsverhältnis <= F/5 sinnvoll.