In den ersten Wochen transportierte und lagerte ich mein GSO ohne jeglichen Schutz. Natürlich wurde der Tubus beim Transport auf weiche Unterlagen gebettet. Aber das Ein- und Ausladen war immer ein Balance Akt, ja nirgends anstoßen. Irgendwann kam mir die Idee eine Transportkiste für den Tubus zu bauen. Eine kleine Skizze mit Maßen findet ihr hier. So eine Transportkiste hat zwei Vorteile, sie schützt den Tubus beim Transport und bei der Lagerung (gegen Staub etc).
Zunächst machte ich mir Gedanken über den inneren Aufbau dieser Kiste, es macht kein Sinn den Tubus einfach nur in eine Kiste zu legen. Ich wollte sicherstellen das der Tubus in der Kiste nicht umherschlägt. So kam ich auf die Idee Halbschalen aus Holz zu fertigen die den Tubus bei geschlossener Transportkiste komplett umfassen. Die Kanten dieser Halbschalen sind mit Schaumstoffstreifen gepolstert. Wird der Deckel geschlossen drücken diese Schaumstoffstreifen leicht zusammen und halten dadurch den Tubus an der vorgegebenen Position. Diese Schaumstoffstreifen dämpfen zudem beim Transport die Erschütterungen. Der Radius der Halbschalen muss ein paar Zentimeter größer sein als der Außenradius des Tubus und hängt von der Dicke der verwendeten Schaumstoffstreifen ab. Eine weiteres wichtiges Kriterium war die Verfügbarkeit. Der Tubus muss komplett in die Transportkiste passen ohne das irgendwelche Aufbauten demontiert werden müssen. Das bedeutet, der Tubus wird aus der Kiste genommen, in die Rockerbox eingesetzt und ist theoretisch Einsatzbereit. Die Höhe und Breite musste daher so bemessen werden, dass der Tubus komplett reinpasst. Durch drehen des Tubus kann hier noch einiges an Höhe eingespart werden. Die Transportkiste ist so konstruiert das ich den Tubus samt Kiste aufrecht stehend lagern könnte. Diese Option nutze ich aber nie da die Kiste viel zu schnell umgestürzt werden kann. Die Kiste könnte fixiert und so gegen Umsturz gesichert werden, das ist aber nur zu empfehlen wenn der Standort endgültig feststeht. Eine liegende Lagerung hat aber noch den Vorteil das sich kein Staub auf die Hauptspiegel - Oberfläche absetzen kann. Die Ecken der Kiste sind durch Eckschutzbleche geschützt. Auf den Deckel sind entsprechende Griffe zum Transport angebracht. Ich kann diese Kiste noch alleine (!) tragen, natürlich ist es aber zu zweit besser und leichter. Über längere Strecken transportiere ich die Kiste auf Rollen, diese Rollen werden auch zum Möbeltransport usw. verwendet. Diese Rollen haben nur ein Problem, sie sind nicht Geländegängig, dazu sind die Räder einfach zu klein. Es ist nicht möglich diese Kiste auf den Rollen über einen Rasen zu schieben. Nach einer Beobachtungsnacht ist der Tubus außen meist feucht, damit der Tubus abtrocken und die Feuchtigkeit entweichen kann, lasse ich die Transportkiste die ersten 24 Stunden immer einen Spalt offen. Dann erst verschliesse ich den Deckel wieder. Die Transportkiste kann noch in einem Ford Ka (!) verstaut werden.
Die Halbschalen im Boden und Deckel sind unterschiedlich angeordnet. Im Deckel ist die erste Halbschale von rechts, erst nach 31,5 cm vorgesehen. In diesem Fach finden die Aufbauten Sucher, Telrad und OAZ platz. Diese müssen zum verstauen in der Kiste nicht abgebaut werden. Dadurch ergibt sich aber eine fest Anordnung wie der Tubus in die Kiste gelegt wird. Das Teleskop wird demnach immer mit den Hauptspiegel auf dieser Zeichnung links in die Transportkiste gelegt. Sollte die Transportkiste senkrecht gestellt werden ist die linke Seite der Boden. Von dieser Art der Aufstellung möchte ich aber abraten, da die Transportkiste viel zu schnell umgestoßen werden kann. Zusätzlich müssten Aufnahmeschienen (in dieser Zeichnung nicht eingezeichnet) vorgesehen werden damit die Last des Teleskops nicht auf die Justageschrauben liegt. Im Bodenfach befindet sich innerhalb der Kiste ein Falz (nicht eingezeichnet) über diese Falz schließt der Deckel, dadurch kann sich der Deckel nicht verschieben und der Schlitz zwischen Boden und Deckel wird nahezu staubfrei geschlossen.