Hallo Dobsonauten,

seit einigen Monaten bin ich glücklicher Besitzer eines aus 2. Hand erworbenen 10" GSO Dobson. Mit der optischen Leistung des Gerätes bin ich sehr zufrieden, aber die horizontale Lagerung hat mir nicht gefallen. Deshalb habe ich eine ganze Zeit herumexperimentiert, um das Optimum herauszufinden.

Der Status zum Zeitpunkt des Kaufes war, daß die Montierung sich superleicht horizontal drehen ließ, und zwar so leicht, daß schon leichter Seitenwind das Teleskop verdreht hat. Außerdem war ein leichtes Schaukeln des Unterbaus festzustellen, der mit den eigentlichen Tugenden einer Dobson-Montierung nun gar nix mehr gemeinsam hatte! Darauf hin habe ich das horizontale Lager aufgeschraubt und ein nachträglich montiertes ca 10" großes sogenanntes "Industrielager" mit Kugellagerung in Metallausführung vorgefunden. Die originalen Teflonpads waren auch noch vorhanden, so habe ich probeweise das Industrielager ausgebaut und bin erstmal auf den Aschberg zum Spechteln gefahren. Das Ergebnis war deutlich stabiler, das Schaukeln des Unterbaus war völlig weg, die horizontale Beweglichkeit war etwas schwergängiger geworden aber es war ein relativ großes Losbrechmoment beim "Nachdobsen" notwendig, das hat mir nun auch nicht gefallen. Aus der Vorweihnachtsaktion von Dirk Mohlitz habe ich (danke nochmals) dann wundervolle massive und harte Teflonpads erhalten und anstelle der originalen weichen Pads auf den Boden des Unterbaus aufgeklebt. Offensichtlich harmonieren dieses Material aber garnicht mit dem Küchenspanplatteneinfachmaterial des GSO Dobsons. Auch wachsen und polieren hat nicht geholfen, es war einfach zu schwergängig. So habe ich also wieder das Kugellager aus der Ecke geholt und eingebaut. Jetzt fiel mir die Schaukelei erst richtig auf, und ich konnte ergründen, wo sie herkam. Der Grund ist recht einfach, das Lager ist zu klein, im Verhältnis zum Durchmesser von Rockerbox und Grundplatte. Das Holz der Grundplatte verbiegt sich unter der Masse des Teleskops, weil das Lager in der Mitte mit ca 25cm Durchmesser befestigt ist, die Füße der Grundplatte aber bei ca 55cm Durchmesser wesentlich weiter außen montiert sind. Wenn die Teflonpads, die genau über den Füßen montiert sind, den Druck aufnehmen, wird er direkt auf die Füße übertragen und das Ganze ist wunderbar stabil. Dazu ist mir dann die Idee gekommen, das Kugellager drin zu lassen aber zusätzlich einstellbare "Teflonbremsenauflagen" bei den Füßen zu montieren.

dobs1

Das Ergebnis ist verblüffend, ich kann mit Hilfe der Einstellschrauben jeden gewünschten Widerstand in der Horizontalen einstellen und der Dobson ist bockstabil. Ich habe dazu direkt neben den Füßen der Grundplatte je ein 10mm Loch gebohrt und von der Oberseite her eine M8 Einschlagmutter mit Hilfe eines Schraubstocks eingepresst. Von der Unterseite her habe ich eine M8 Maschinenschraube von 50mm Länge mit aufgesetzter Kontermutter eingeschraubt und die ca 6,5mm dicken Teflonpads haben eine 4mm tiefe Bohrung von 8mm Durchmesser erhalten und werden oben auf das Schraubengewinde aufgesetzt.

Der Rest dürfte aus dem Foto hervorgehen. Fazit: So habe ich mir immer eine Dobsonlagerung gewünscht!

Gruß, Detlev